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    Chronik

    Chronik des Musikvereins

    Die Gründungsphase der Aufbau einer Blaskapelle

    Wir schreiben das Jahr 1919: Der 1. Weltkrieg war gerade erst zu Ende gegangen und die Entbehrungen und die Angst dieser leiderfüllten Zeit war den Menschen noch anzusehen. Trotz der politischen Wirren der Nachkriegszeit wurde die durch das Kriegsgeschehen völlig zum Erliegen gekommen
    e Vereinsarbeit wieder aufgenommen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Ditzingen trat wieder in Erscheinung. Aus ihren Reihen wurde der Gedanke geboren, eine Musikkapelle ins Leben zu rufen und sie der Feuerwehr anzuschließen. Dabei war die Kapelle in erster Linie als Mittel zur Förderung der Kameradschaft und zur Pflege der Geselligkeit gedacht. Gleichzeitig sollte aber auch eine Lücke im kulturellen Leben der Gemeinde ausgefüllt wer
    den. Denn im Gegensatz zu den Nachbargemeinden, gab es in Ditzingen noch keine Musikkapelle. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Rudolf Burger, ging mit großem Einsatz daran, die Gedanken in die Tat umzusetzen. Unterstützung fand er beim damaligen Bürgermeister Englert, den Feuerwehr-Kommandanten Ludwig Wieland, Gottlieb Wieland und Karl Hettler sowie bei deren Schriftführer Rudolf Benz.


    Um den Kauf von Musikinstrumenten zu finanzieren, wurde beschlossen, eine Haussammlung durchzuführen. Der Musikverein Gerlingen unterstützte die Ditzinger dabei, indem dieser während der Sammlung an verschiedenen Plätzen auftrat. Die Veranstaltung brachte den gewünschten Erfolg, so dass die ersten Instrumente bei der Firma Schediwy in Ludwigsburg gekauft werden konnten.

    1120 Weihnachtslieder SpielenErzählungen zufolge meldeten sich nach einem Aufruf 14 musikliebende junge Männer, die den Grundstock der Musikkapelle bildeten. Als Dirigent wurde Gottlob Maisch berufen, der als guter Musiker und Lehrer bekannt war und damit gute Voraussetzungen für den Aufbau einer Blaskapelle mitbrachte. Die erste Musikstunde fand am 20. Juni 1919 im Gasthaus »Zur Rose« statt. Im gleichen Jahr musizierte die Kapelle am Heiligen Abend und zu Silvester an verschiedenen Orten in Ditzingen. Ein Brauch, der sich bis in die siebziger Jahre gehalten hat und sich heute noch im traditionellen Weihnachtsliederspielen in den Altersheimen wiederfindet. Gottlob Maisch gab im Jahr 1921 aus beruflichen Gründen die Leitung der Kapelle ab und wurde von Wilhelm Kruck abgelöst, der vor allem für den weiteren musikalischen Aufstieg wichtige Impulse gab. Der Zustrom an jungen Musikern brachte erhebliche Probleme mit sich, da nicht ausreichend Geld zur Anschaffung weiterer Musikinstrumente vorhanden war.

     

     

     

    Die Gründungsphase von der ersten Uniform bis zur Vereinsgründung

    1926 Freudenstadt 2Zur Behebung der finanziellen Lücke fand 1925 erstmals ein Musikfest statt, an dem sich 15 Musikgruppen beteiligten. Darunter befanden sich unter anderem die Musikkapelle Feuerbach, die Eisenbahnerkapelle Flügelrad Stuttgart und die Feuerwehrkapelle Untertürkheim. Dieses Fest war ein großes musikalisches Ereignis und wurde auch aus wirtschaftlicher Sicht zum Erfolg. Mit dem Gewinn konnten die notwendigen Instrumente und eine einheitliche Kleidung angeschafft werden. Im Jahr 1926 stellte sich der erste große musikalische Erfolg ein. Die Kapelle gewann beim großen Bezirksmusikfest in Freudenstadt den Goldpokal. Mittlerweile gehörten ihr 22 Musiker an. Die finanziellen Lasten konnten von der Feuerwehr nicht länger getragen werden. In Übereinstimmung mit dem Verwaltungsrat wurde die Gründung eines selbstständigen Musikvereins beschlossen.

    Am 1. Januar 1927 fand im Gasthaus »Zum Schwanen« die Gründungsversammlung statt. In dieser Versammlung traten 85 Bürger als passive Mitglieder dem Verein bei und die erste Vorstandschaft unter ihrem 1. Vorsitzenden Fritz Barth konnte ihre Arbeit aufnehmen. Damit war der Weg zu einem frohen und erfolgreichen Musizieren geebnet. Schon 1929 wurde ein Bezirksmusikfest in Ditzingen durchgeführt und das 10-jährige Bestehen der Kapelle gefeiert. Durch die Mitwirkung bei festlichen Veranstaltungen und durch das Abhalten von Platzkonzerten erwarb sich der Verein viele Freunde und Förderer. Im Jahre 1935 zählte dieser 28 aktive und 187 passive Mitglieder. Höhepunkte im Musikvereinsleben bildeten die großen Landesmusikfeste, unter anderem in Freudenstadt, Zuffenhausen, Freiburg und Karlsruhe. Die Auszeichnungen bei den dortigen Wertungsspielen stellten das große musikalische Können der Kapelle, sowohl in der Mittel- als auch in der Oberstufe, unter Beweis. Im Juli 1939 konnte der Verein noch sein 20-jähriges Bestehen feiern, bevor im August der 2. Weltkrieg ausbrach. Das Vereinsleben kam damit nahezu zum Erliegen, da die meisten Mitglieder sofort einberufen wurden. Das traurige Ergebnis am Ende des Dritten Reiches im Jahr 1945: Sechs aktive und drei passive Mitglieder verloren ihr Leben.

     

    1929 1070 SA Musikverein mit Festdamen beim 10jaehrigen Jubilaeum sw

    Der Wiederbeginn nach dem 2. Weltkrieg bis zum Bau des Vereinsheims

    Nach dem Krieg war an eine Aufnahme der Vereinstätigkeit zunächst nicht zu denken. Die Nöte, der Hunger und die Sorgen waren in den meisten Familien zu groß. Erst im Frühjahr 1946 begann eine kleine Gruppe in der Werkstatt des Musikkameraden Hugo Renninger wieder mit dem Proben. Bevor es richtig losgehen konnte, musste aber erst noch ein weiteres Hindernis überwunden werden. Das ganze Vereinsinventar, Noten und auch Instrumente, lagerten noch im Gasthaus »Zur Sonne«, das zu dieser Zeit von einer amerikanischen Einheit belegt war. Ein Geschenk an den Vorgesetzten dieser Einheit öffnete dessen Herz und so konnte in der Dämmerung der Besitz des Musikvereins über den Beutenbach in Sicherheit gebracht werden. Das Probelokal befand sich in den Folgejahren zunächst in der Karlschule und später im Gasthaus »Zum Schwanen«. Die Währungsreform brachte die Kasse auf den Nullpunkt. Wieder musste an die Großzügigkeit der Mitglieder und Freunde appelliert werden. Trotzdem feierte der Verein 1949 das 30-jährige Bestehen und zugleich das 1. Bezirksmusikfest des neugegründeten Bundes Süddeutscher Volksmusiker. Auch die Gemeindeverwaltung würdigte die kulturelle Bedeutung des Vereins durch einen jährlichen Beitrag. Ein auf hoher Leistungsstufe stehendes Streichorchester wurde 1949 dem Verein angegliedert. Aufgrund der Überalterung seiner Mitglieder und des fehlenden Nachwuchses konnte dieses leider nicht fortbestehen.
    1940 1085 SA 1940 07 21 sw1949 1087 SA Ketten u Kinderkarussell Rebmann Musikfest 1949

    Die Blaskapelle des Musikvereins wuchs dagegen auf 33 Musiker an und bot ausgezeichnete Leistungen bei Musikfesten auch auf Bundes- und Bezirksebene. Dabei sind besonders die Auftritte bei den Bundesmusikfesten in Lauffen am Neckar, in Aalen und in Ravensburg sowie beim kantonalen Musikfest in Schaffhausen am Rhein erwähnenswert.

    Nachdem Wilhelm Kruck 34 Jahre in Ditzingen gewirkt hatte, musste er aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Kapelle abgeben. Er wurde zum Ehrendirigenten ernannt. Sein Nachfolger wurde der Kapellmeister Ahner, unter dessen Leitung 1959 das 40-jährige Jubiläum gefeiert werden konnte.

    Einen sehr prägenden Meilenstein in der Vereinsgeschichte stellt die, unter der Federführung des 1. Vorsitzenden Richard Scheck durchgeführte, Errichtung des eigenen Musikerheims dar. Dieses wurde im Jahre1963 eingeweiht.

    Auf Grund zahlreicher Werbeveranstaltungen konnte 1964 mit dem Aufbau einer Jugendkapelle begonnen werden. Die große Blaskapelle wurde zu Beginn der 60er Jahre von den Dirigenten Fritz Neher, Max Roch und Kurt Schulz geleitet. Im Jahre 1966 wurde die Leitung an Herrn Rolf Eisenhardt übertragen, der die Kapelle mit seiner musikalischen Stilrichtung zu großem Erfolg und Anerkennung führte.

    1960  Dirigent Rolf Eisenhardt

    Die Ernennung zur Stadtkapelle und die musikalische Weiterentwicklung

    Im Jahre 1966 wurde dem Musikverein im Rahmen der Feierlichkeiten zur Stadterhebung Ditzingens die Bezeichnung »Stadtkapelle« verliehen. Die Werkskapelle Veitsch aus der Steiermark war beim Sommerfest 1966 zum ersten Mal zu Gast in Ditzingen. Dieser Besuch kam aufgrund der Initiative von Ewald Weidle zustande. Mit den Veitschern verbindet den Musikverein Ditzingen seitdem eine enge Partnerschaft und Freundschaft. Ein unvergessliches Erlebnis war im Jahre 1968 der Ausflug nach Wien und der damit verbundene Gegenbesuch in die Steiermark.

    1969 fand das 50-jährige Jubiläum – verbunden mit dem 6. Bezirksmusikfest in Leonberg-Schönbuch – statt. Mehr als 1.000 Musiker musizierten beim Massenchor vor dem Festzelt. Auch die Werkskapelle Veitsch war zu Gast. Die neugegründete Jugendkapelle trat bei diesem Fest erstmals in der Öffentlichkeit auf. Mit viel Erfolg nahm sie in den folgenden Jahren an zahlreichen Veranstaltungen und Bezirksjugendmusiktagen teil.

    Als Höhepunkte im Jahr 1972 sind der Bezirksmusikjugendtag in Ditzingen mit einem Wertungsspiel vieler Jugendkapellen und der Festzug mit der Jugendkapelle Aalen sowie den Majorettes aus dem Elsaß anzusehen. Die Stadtkapelle konnte in diesem Jahrzehnt ihren hohen musikalischen Leistungsstand bei verschiedenen Konzerten unter Beweis stellen. In den Mittelpunkt zu rücken sind dabei, die Konzerte im Kursaal in Bad Cannstatt und auf dem Schlossplatz in Stuttgart, die Kurkonzerte in Schömberg sowie die Schlosskonzerte in Ludwigsburg. Das Jahr 1977 ist besonders hervorzuheben: Als stolzer Sieger verließ das Orchester 1977 einen Blasmusik-Wettstreit in der Stadthalle Böblingen. Auch die Produktion einer Schallplatte mit dem Titel »Gute Laune und viel Musik mit der Stadtkapelle Ditzingen« ist ein Beleg für die hervorragenden Leistungen der Stadtkapelle unter der Leitung von Rolf Eisenhardt zu dieser Zeit. Im Jahr 1979 wurde das 60-jährige Jubiläum gefeiert, bei dem die Trachtenkapelle Vorchdorf aus Österreich zu Gast war. Auch wechselte die Leitung der Stadtkapelle in die Hände von Adolf Gross.

    1980 USA 38Ein großer Erfolg war die USA-Reise zum Deutschen Cannstatter Volksfest vom 23. August bis zum 5. September 1980. Hier fanden unter dem neuen Dirigenten verschiedene Auftritte statt. Außerdem wurden viele Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Niagarafälle besichtigt. Der amerikanischen Vertretung der Firma Trumpf konnte ebenfalls ein Besuch abgestattet werden.

    In der Zeit vom 3. bis 6. Januar 1984 weilte die Stadtkapelle in der damaligen Tschechoslowakei, um am internationalen Wettbewerb der Blaskapellen in Brünn teilzunehmen. Mit einem achtbaren 2. Platz in der Oberstufe und vielen Erinnerungen kehrten die Musiker zurück.

    In den Jahren von 1980 bis 1984 wurde das große Orchester von drei Dirigenten geleitet: Werner Kempe, Jochen Holzwarth und Rudolf Biniasch. Mit dem darauffolgenden Dirigenten Nikolaus Feiel nahm die Stadtkapelle am 21. Oktober 1984 am Blasmusik-Wettstreit in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle teil und belegte einen guten Mittelplatz. Am 2. Juni 1985 erreichten die Musiker beim Wertungsspiel am Landesmusikfest in Tuttlingen in der Oberstufe einen 1. Rang mit Belobigung. Während des Sommerfestes vom 29. Juni bis zum 1. Juli 1985 war die Werkskapelle Veitsch aus Österreich in Ditzingen zu Gast.

     

    Große Feierlichkeiten zum 70. Vereinsjubiläum

    Beim Frühjahrskonzert 1986 feierte die zwei Jahre zuvor neu formierte Jugendkapelle unter der Leitung von Ulrich Ehret ihre Premiere, die – natürlich in wechselnden Besetzungen – bis heute besteht. Im August 1987 fand die erste Jugendfreizeit statt. Sie führte die Jungmusiker und ihre Betreuer in das Doldhaus auf den Schlempen bei Furtwangen-Rohrbach. Egal ob es in den Süd-, in den Nord-Schwarzwald oder auf die Schwäbische Alb ging, damit begann eine gute Tradition, die bis heute fortgesetzt wird.

    Aus Anlass der 200. Wieder-kehr des Geburtstages von Konrad Kocher – einem berühmten Musiker, Komponisten und Ditzinger Bürger – wirkte die Stadtkapelle beim Festakt am 16. Dezember 1986 mit. Über Pfingsten 1987 hielt sich die Stadtkapelle mit großem Anhang bei der befreundeten Werkskapelle Veitsch in Österreich auf. Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war der Besuch der Stadtkapelle vom 15. bis zum 18. Juli 1988 in Ranten in der Steiermark, der Heimat von Nikolaus Feiel. Ein eindrucksvoller Festzug und das anschließende Konzert der Stadtkapelle im Festzelt zählen, neben der vom Dirigenten selbst geführten Wanderung in der herrlichen Bergwelt, zu den unvergessenen Erlebnissen dieser Reise. Dabei entstand neben der Partnerschaft zu den Veitscher Musikern eine weitere enge Verbindung nach Österreich, die bis heute Bestand hat.

    1989 wurde das 70-jährige Jubiläum gefeiert. Die Jubiläumsveranstaltungen begannen am 15. April mit dem Jubiläumskonzert in der Stadthalle, bei dem die Stadtkapelle in neuer Einheitskleidung auftrat. Vor Beginn des Konzertes wurde eine von Wilhelm Klein in mühevoller Arbeit zusammengestellte Fotoausstellung im Foyer der Stadthalle feierlich eröffnet.

    Vom 10. bis 12. Juni wurde das 70-jährige Bestehen im Festzelt in der Glemsaue gefeiert. Der »Bunte Abend« mit der Ochsenfurter Blasmusik, Marianne und Michael sowie dem Ansager Heinz Roos wurde zum großen Erfolg. Die befreundeten Kapellen aus Ranten in der Steiermark und Niederschopfheim in Baden bereicherten das Fest mit guter Blasmusik.

    1994 Gruppenbild Stadtkapelle (2)

    Der Start in die 90er-Jahre voller Reisen, Premieren und Jubiläen

    Im Jahr 1990 nahm die Stadtkapelle erfolgreich am Landesmusikfest in Aalen teil. Beim Wertungsspiel und bei der Marschmusikbewertung wurden in der Oberstufe ein ausgezeichneter 1. Rang mit Auszeichnung und ein 1. Rang mit Belobigung erzielt. Vom 2. bis 7. Oktober ging der Musikverein auf große Reise nach Gyula in Ungarn, wo die Ditzinger sehr herzlich aufgenommen wurden. Neben der Mitgestaltung der feierlichen Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen den Städten Gyula und Ditzingen gaben die Jugend- sowie die Stadtkapelle Konzerte. Diese kamen sowohl bei den Gyulaer Bürgern als auch bei den mitgereisten Ditzingern sehr gut an. Ein umfangreiches Besuchsprogramm, das u. a. einen Puszta-Besuch einschloss, hinterließ bei den Reisenden unvergessene Eindrücke.

    Im Juni 1992 reiste die Stadtkapelle in die Veitsch, um an den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen der Werkskapelle Veitsch teilzunehmen.

    Gleichzeitig wurde die 25-jährige Freundschaft zwischen der Werkskapelle und der Stadtkapelle nachgefeiert. Am 25. September 1992 fand unter dem Motto »500 Jahre Musik für Bläser« ein gemeinsames Konzert der Jugendmusikschule und des Musikverein Stadtkapelle Ditzingen statt. Im Juni 1993 musizierte die Stadtkapelle auf der Internationalen Gartenbauausstellung in Stuttgart.

    Im darauffolgenden Jahr feierte der Musikverein sein Jubiläum unter dem Motto »75 Jahre Blasmusik in Ditzingen«. Beim Jubiläumsmusikfest vom 25. bis 27. Juni konnten im Festzelt in der Glemsaue u.a. Conny Dellner und seine Original Kapelle Egerland sowie die 3 lustigen Moosacher begrüßt werden. Zudem brachte die Stadtkapelle unter der Leitung von Nikolaus Feiel ihre erste CD mit dem Titel »Ditzinger Musikanten« als bleibende Erinnerung an das Jubiläum heraus.

    Vom 4. bis 5. Juni 1995 nahm die Stadtkapelle am Bundesmusikfest in Münster/Westfalen teil und erhielt in der Wertungsklasse Oberstufe ein »sehr gut«. Neben der konzentrierten Vorstellung beim Wertungsspiel, sorgte die Kapelle mit einem Konzert auf dem Aegidi-Platz für gute Stimmung in Münster.

    1994 JBO

     

    Vertiefte Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule und die Erweiterung des Musikerheims

    Das Jahr 1996 war geprägt durch Veränderungen in der Jugendarbeit. Nachdem bisher eine gewisse Konkurrenzsituation zwischen dem Musikverein und der Jugendmusikschule Ditzingen bezüglich der musikalischen Jugendarbeit bestanden hatte, sollte dies durch eine engere Kooperation geändert werden. Hierzu wurde ein zeitlich befristetes Pilotprojekt ins Leben gerufen, durch das ein gemeinsames Jugendblasorchester geschaffen wurde. Die Ziele dieses Projekts waren eine weiterhin qualifizierte Einzelausbildung und die Fortbildung in einem gemeinsamen Jugendblasorchester. Nach einem gelungenen ersten Auftritt beim Frühjahrskonzert 1997 wurde das Projekt fortgesetzt. Mit José Mali konnte ein anerkannter Dirigent und Musikpädagoge dafür gewonnen werden. Im Jahr 1999 stand schließlich ein Gemeinschaftskonzert des Jugendblasorchesters zusammen mit Streichern der Jugendmusikschule auf dem Programm. Mit diesem gelungenen Konzert wurde die Bedeutung des Jugendblasorchesters für die musikalische Jugendarbeit in Ditzingen weiter unterstrichen.

    Bereits zwei Jahre zuvor, am 8. November 1997, fand erstmals in der Geschichte des Musikvereins eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Dabei wurde eine Erweiterung des Musikerheims mit der Neuschaffung von zusätzlichen Einzel- und Gruppenproberäumen beschlossen. Fast auf den Tag genau ein Jahr später, am 12. November 1998, konnte bereits das Richtfest am Erweiterungsbau des Musikerheims gefeiert und damit die erste Bauphase erfolgreich abgeschlossen werden. Wiederum ein Jahr dauerte es schließlich bis zur Fertigstellung. Am 12. November 1999 fand die feierliche Eröffnungsfeier des neuen Musikerheims statt. Hierzu konnten zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, der örtlichen Vereine sowie Mitglieder und Freunde des Musikvereins begrüßt werden. Besonderer Dank galt Horst Fuchs (Bauleiter), Walter Baur, Fritz Drechsel, Horst Güllich, Gerhard Kocher und Albert Siegle, die durch ihren unermüdlichen Einsatz diesen Ausbau ermöglicht hatten. Mit einem Tag der offenen Tür am 14. November wurde das neu eröffnete Musikerheim der Bevölkerung vorgestellt. Doch auch das musikalische Leben ging während der Bauphase weiter: 1998 reiste die Stadtkapelle über Pfingsten nach Ranten, um an den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Schützenmusikkapelle teilzunehmen. Im September stand die Reise zur badischen Partnerkapelle in Niederschopfheim an. Dort fanden zu diesem Zeitpunkt die Feierlichkeiten zu »125 Jahre Blasmusik in Niederschopfheim« statt, an denen die Ditzinger Musiker mitwirkten.

    2000 Gruppenbild JBO

    Auf in ein neues Jahrtausend

    Über das Wochenende vom 8. bis 10. September 2000 unternahm die Stadtkapelle eine Konzertreise in die Schweiz. Die Musikerinnen und Musiker folgten einer Einladung der Musikgesellschaft Wyssachen im Emmental. Neben einem Ausflug in das Berner Oberland nach Grindelwald, überbrachte die Stadtkapelle bei einer Live-Übertragung des Radios Emme musikalische Grüße aus Deutschland.

    Rechtzeitig zum Beginn des neuen Jahrtausends ist der Musikverein Stadtkapelle Ditzingen auch mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Unter www.mv-ditzingen.de kann man sich seitdem über alles rund um den MVD informieren.

    Das Frühjahrskonzert 2001 war gleichzeitig das Abschiedskonzert des langjährigen Dirigenten der Stadtkapelle Nikolaus Feiel. Seit 1984 hatte Nikolaus Feiel das Orchester maßgeblich geprägt und war neben seinem musikalischen Können, vor allem durch seine Menschlichkeit bei den Musikerinnen und Musikern der Stadtkapelle sehr beliebt. In seiner Ära konnten zahlreiche Erfolge bei Wertungsspielen erzielt werden. Die Hauptversammlung ernannte Nikolaus Feiel zum Ehrendirigenten. Sein Nachfolger wurde Klaus Ritter. Vom 2. bis 4. Juni war die Stadtkapelle bei ihrer Partnerkapelle Ranten in der Steiermark zu Gast.

    2000 Gruppenbild Stadtkapelle (2)Im Juni 2002 feierte die Werkskapelle Veitsch ihr 100-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass reiste die Stadtkapelle erneut nach Österreich, um ihren Freunden musikalische Glückwünsche zu überbringen. Am 15. Juni traten die Stadtkapelle und das Jugendblasorchester anlässlich des Jubiläums »50 Jahre Baden-Württemberg« auf dem Landes-Musik-Festival in der Stuttgarter Stadtmitte auf. Besonders die Stadtkapelle konnte bei ihrem Auftritt auf dem Schlossplatz zahlreiche Besucher anlocken. Beim Musikfest vom 22. bis 24. Juni 2002 war die Musikgesellschaft aus Wyssachen/Schweiz zu Gast.

    2003 präsentierte sich die Jugend des Musikvereins zum ersten Mal mit einem eigens dafür gebauten Stand auf dem Ditzinger Weihnachtsmarkt.

    Im Jahr 2004 fand das Musikfest des Musikvereins erstmals in neuem Gewand und an neuem Termin statt. Das Fest beginnt seither immer an Christi Himmelfahrt und dauert vier Tage bis zum Sonntagabend. Eine weitere Neuerung betraf die Gestaltung des Freitagabends. Am Freitag, den 21. Mai 2004, fand die »1. Ditzinger Musiknacht« statt. Mit der österreichischen Rock- und Coverband Raureif sollte vor allem das junge Publikum angesprochen werden, was auch gelang. Der Auftritt im vollbesetzten Zelt sorgte für ausgelassene Stimmung und war ein riesiger Erfolg, der in den Folgejahren seine Fortsetzung fand. Bis heute ist die »Ditzinger Musiknacht« fester Bestandteil jedes Musikfestes. Vom 29. bis 31. Mai reiste die Stadtkapelle zum »Fest der Blasmusik« nach Ranten in die Steiermark und feierte mit den Freunden aus Ranten den Abschluss des Jubiläumsjahres »155 Jahre Bestandsjubiläum und 25 Jahre Musikverein«.

    CIMG1334Unter ihrer neuen Dirigentin Heidi Maier musizierte die Stadtkapelle im Juli 2005 bei dem Kreisverbands-Musikfest des Blasmusik-Kreisverbandes Ludwigsburg in Kornwestheim. Über das Wochenende vom 17. bis 18. September besuchte die Stadtkapelle ihre Partnerkapelle aus Niederschopfheim. Auf der Hinfahrt machten die Musikerinnen und Musiker zunächst in Straßburg Halt und erkundeten die elsässische Stadt mit all ihren Facetten. In Niederschopfheim umrahmte die Kapelle den Frühschoppen und begeisterte mit ihrem volkstümlichen Programm die zahlreichen Gäste. Vom 30. Juni – 2. Juli 2006 reiste die Stadtkapelle in die Veitsch, um mit den österreichischen Freunden der Werkskapelle die Jubiläen »125 Magnesitwerk Veitsch«, »25 Jahre Marktgemeinde Veitsch« und die 40-jährige Freundschaft zu feiern. Im November 2006 konnte die Stadtkapelle unter der Leitung von Heidi Maier einen sehr großen Erfolg beim Wertungsspiel des Blasmusik-Kreisverbandes Göppingen in Süßen verbuchen. In der Kategorie 4 (Oberstufe) erreichte das Orchester mit dem Pflichtstück »Satiric Dances« und dem Selbstwahlstück »Fate of the Gods« das höchstmögliche Prädikat »mit hervorragendem Erfolg teilgenommen«.

    Vom 12. bis 14. September 2008 war die Stadtkapelle zu Gast bei ihrer Partnerkapelle in Ranten in der Steiermark. Es wurde die 20-jährige Freundschaft zwischen den beiden Vereinen bei einem offiziellen Empfang mit Unterzeichnung der Ehrenurkunden und Überreichung von Gastgeschenken gefeiert. Neben einer unvergessenen Dampfbummelzugfahrt entlang der steirischen Holzstraße, umrahmte die Stadtkapelle noch mit einem mitreißenden Frühschoppen-Konzert die Einweihung des neuen Musikheims in Ranten.

    Nachdem Walter Popp 2007 das Dirigat der Stadtkapelle übernommen hatte, fand im Dezember 2008 unter seiner Leitung erstmals ein Adventskonzert in der katholischen Kirche St. Maria statt. Bis heute finden seitdem zahlreiche Besucher jedes Jahr am 1. Advent den Weg dorthin, um sich musikalisch auf die Vorweihnachtszeit einstimmen zu lassen.

    Im Jahr 2009 änderte der Verein das Konzept des Musikerheims, weg von einem reinen Vereinsheim, hin zu einem gastronomischen Betrieb. Damit war ein Grundstein in der Vereinsheimgeschichte gelegt. Das Musikerheim etablierte sich bei der Ditzinger Bevölkerung nach und nach als Speiserestaurant.

    Außerdem feierte der Musikverein in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag und die Freiwillige Feuerwehr Ditzingen ihr 125-jähriges Jubiläum. Im Frühjahr umrahmte die Stadtkapelle dazu den Festakt zu »125 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Ditzingen« musikalisch. Das Musikfest wurde in diesem Jahr zum Jubiläumsfest und gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr nicht zu Himmelfahrt, sondern zwei Wochen später zu Fronleichnam groß gefeiert.

    Im Juli 2009 sorgte ein Starkregen dafür, dass Wasser in den Keller unter dem Neubau des Musikerheims eindrang. Verschiedene Maßnahmen wurden eingeleitet, um zukünftigen Wasserangriffen Stand zu halten. Zehn Jahre nach dem Umbau entschloss sich der Verein, die Räume der Gaststätte, des Saals und des Eingangsbereichs zu renovieren.

    José Mali übergab aus Altersgründen den Taktstock des Vororchesters an Steffen Siegert. Für die Kapelle konnte 2009 ein lang benötigtes Xylophon angeschafft werden. Einen Höhepunkt in diesem Jahr stellte die Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule und der Konrad-Kocher-Schule dar. Gemeinsam studierte man ein Musical für CoOpera ein. Leider konnte das Projekt nicht mehr wie geplant 2008 durchgeführt werden und somit wurde es nicht in die CoOpera Wertung aufgenommen. Das Musical »Weihnachten fällt aus« wurde ursprünglich für Streichorchester geschrieben und eigens von José Mali für Blasorchester arrangiert. Drei erfolgreiche Aufführungen fanden in der Stadthalle statt – die Resonanz des Publikums war großartig. 2009 wurde ein großer Schriftzug auf die Frontseite des Vereinsheims angebracht.

    Glück im Unglück – das neue Jahrzehnt beginnt mit großen Herausforderungen100704 Hochwasser 2010 011

    Am 4. Juli 2010 wurde Ditzingen von einem heftigen Gewitter mit Starkregen heimgesucht. Die gesamte Kernstadt war von schweren Überflutungen betroffen. Die beiden Gewässer, zwischen denen das Musikerheim liegt, stiegen sehr stark an und fluteten den kompletten Kellerbereich. Die Wassermassen sorgten für einen enormen Sachschaden, so waren unter anderem die komplette Heizungsanlage und das Lager betroffen. Es trafen an diesem Sonntag viele Musiker zur Unterstützung der Aufräumarbeiten am Musikerheim ein. Der durch die Versicherung abgedeckte Schaden belief sich letztlich auf 100.000 EUR, weitere Schäden, die nicht durch die Versicherung abgedeckt waren, mussten vom Verein nach und nach allein gestemmt werden. Im Zuge des »Wiederaufbaus« wurde das Lager in das Dachgeschoss verlegt und ein Sitzungs- und Übungsraum im Dachgeschoss integriert. Im Keller des Neubaus wurde ein Proberaum mit professioneller, schallschluckender Dämmung installiert. Der ausgelaufene Öltank im Gaststättenbereich brachte lange Reinigungs- und Sanierungsarbeiten mit sich. Im Zuge der Renovierung wurde auch die Energieversorgung auf Gas umgestellt. Das Hochwasser machte dem Verein in diesem Jahr noch weiter zu schaffen: Die katholische Kirche und die Stadthalle waren durch Renovierungsarbeiten nicht benutzbar und so musste das Adventskonzert in die kath. Kirche nach Hirschlanden und die Weihnachtsfeier erstmals nach Heimerdingen in die Festhalle verlagert werden.

    Noch im selben Jahr gab es weitere Veränderungen am Musikerheim: Die in die Jahre gekommene Eingangstüre wurde durch eine moderne Tür ersetzt. Die Wirtin, Nina Mühlböck, musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören und der Musikverein die Verantwortung für die Vereinsgaststätte in andere Hände übergeben. Durch das Hochwasser war der Betrieb sowieso eingestellt. Nachdem alles wieder hergestellt war, wurde mit Familie Marjanovic eine geeignete Wirtsfamilie gefunden.

    In diesem turbulenten Jahr wechselte auch der Dirigent der Stadtkapelle. Die Zusammenarbeit mit Walter Popp endete im Juni und Steffen Siegert übernahm im September die Leitung der Kapelle. Wie bereits in den vergangenen Jahren beteiligte sich der Musikverein am Ditzinger Weihnachtsmarkt, wobei der Stand in diesem Jahr nicht mehr ausschließlich durch die Jugendlichen betreut wurde. Ein vereinseigenes Schlagzeug wurde für den neuen Proberaum im Keller angeschafft.

    Dem Vorschlag des Vorstands, José Mali für seine langjährige und erfolgreiche Arbeit mit den Jugendorchestern zum Ehrenmitglied zu ernennen, stimmte die Hauptversammlung im Jahr 2011 uneingeschränkt zu. An der offiziellen Ehrung am Frühjahrskonzert konnte José Mali aus persönlichen Gründen leider nicht teilnehmen, sodass die Übergabe der Ehrenurkunde im privaten Rahmen erfolgte.

    Dass aus einem Geburtstagsständchen gleichzeitig eine musikalische Umrahmung eines Festaktes wurde, freute die Musiker der Stadtkapelle besonders. Die Sporthalle Seehansen in Hirschlanden wurde am 20. März. in »Alfred-Fögen-Halle« umbenannt. Zu diesem Anlass überbrachte der Musikverein sein Geburtstagsständchen an den langjährigen Ditzinger Oberbürgermeister Alfred Fögen. José Mali verabschiedete sich schließlich am 27. März im Rahmen eines Jugendkonzertes im Bürgersaal und legte nach langjähriger Jugendarbeit den Taktstock des Jugendblasorchesters nieder. Als Nachfolger konnte Justus Dulig verpflichtet werden.

    Aufgrund der noch andauernden Stadthallenrenovierung konnte kein geeigneter Raum für das Frühjahrskonzert gefunden werden. Als Ersatz bereitete sich die Stadtkapelle auf ein Wertungsspiel in Calw vor. Am 17. April 2011 stellte sich das Orchester unter der Leitung von Steffen Siegert der Jury und erzielte in der Oberstufe das Prädikat »mit hervorragendem Erfolg teilgenommen«. Um der Bevölkerung dennoch ein kleines Konzert bieten zu können, veranstaltete die Kapelle am 8. Mai ein Muttertagskonzert auf dem Laien. Direkt vor dem Drei-Giebel-Haus konnten zahlreiche Besucher bei strahlendem Sonnenschein begrüßt werden. Die Veitscher Partnerkapelle war am Musikfest zu Gast. Der Ditzinger Bürgermeister Ulrich Bahmer lud die Gäste zu einem Empfang ins Rathaus ein. Zu diesem Anlass ließen es sich die Kapellen nicht nehmen, im Anschluss daran in einem kleinen Umzug ins Festzelt zu marschieren. Kurz danach fand der Spatenstich für die großzügige Umgestaltung des Bereichs »Hinter dem Schloß« statt, in dessen Zuge auch der Bereich rund ums Musikerheim optisch erneuert wurde. Als Ersatz für die traditionelle Hocketse vor dem Musikerheim wurde 2011 erstmals das Maislabyrinth bewirtschaftet. Dies sollte noch weitere drei Jahre geschehen. Im September musste Steffen Siegert aus beruflichen Gründen seinen Taktstock der Stadtkapelle niederlegen, er brachte jedoch einen eigenen Vorschlag für seinen Nachfolger. Die Stadtkapelle übernahm Peter Pfeiffer mit sofortiger Wirkung.

    DSC 0239Auch das Jahr 2012 wartete mit Herausforderungen: Beim Frühjahrskonzert erfolgte die offizielle Stabübergabe von Steffen Siegert an Peter Pfeiffer. Eine groß angelegte Mitgliederkampagne unter dem Motto »Ohne Mitglieder kein Verein« wurde vom Öffentlichkeitsausschuss in die Wege geleitet. Diese soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig Mitglieder für einen Verein sind und welche zentralen Anliegen der Musikverein hat. Die Fertigstellung des Straßenumbaus konnte im Mai am Musikerheim gefeiert werden.

    Bei einem Gewinnspiel von Stuttgarter Hofbräu gewannen die Festwirte Bernd Maierhofer, Martin und Michael Münz eine eintägige Reise mit dem Hofbräu-Event-Bus. Am 28. Juli war es dann soweit. Über Langenburg reisten einige Mitglieder bis nach Würzburg und wieder zurück. Für die Verpflegung im Bus war gesorgt. Erstmals in seiner Geschichte führte der Verein, im Herbst, einen Familienabend durch. Als Zeichen des Dankes, der Anerkennung und Unterstützung wurde dieser für die Mitglieder des Vereins in der Stadthalle organisiert. Vom 28. bis 30. September 2012 reiste die Stadtkapelle zu den Feierlichkeiten »110 Jahre Werkskapelle Veitsch« und »120 Jahre Betriebsfeuerwehr der Magnesitwerke Veitsch« in die Steiermark. Die Stadtkapelle umrahmte zusammen mit der Werkskapelle eine Siegerehrung für Feuerwehrwettkämpfe und musizierte abends beim Feuerwehrball. Neben der Mitgestaltung einer Andacht am Veitscher Pilgerkreuz und der Wanderung zum Frauenberg besuchten die Teilnehmer auf der Rückreise das österreichische Blasmusikmuseum in Wölz. Parallel dazu präsentierte sich der Verein erstmals mit einem Stand auf der Ditzinger Bürgermesse.

    Neue Veranstaltungsideen und ein neuer Pächter beleben das Musikerheim

    Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen der Musik und vieler Neuerungen. So konnte das musikalische Inventar der Kapelle um Röhrenglocken und ein Baritonsaxofon erweitert werden. Zusätzliche Uniformen und einheitliche Röcke wurden für knapp 6000 EUR angeschafft. Nach verschiedenen Ansätzen für die Optimierung des Festplatzes wurde vom Gemeinderat ein Holzboden für das Zelt genehmigt und beim Musikfest 2013 erstmals, völlig zufriedenstellend, eingesetzt. An der Kulturveranstaltung »Ditzingen Unplugged« beteiligte sich der Verein erstmals und öffnete die Türen in den Saal des Musikerheims, um dort Live-Musik unplugged zu liefern.

    Im September wechselte der Dirigent im Jugendblasorchester – Martin Heckmann wurde neuer Leiter. Mit ihm als Eigengewächs des Musikvereins legte der Verein große Hoffnung auf eine musikalische Steigerung. Die Premiere gab er mit dem Orchester beim zweiten Familienabend in der Stadthalle in Ditzingen. Im gleichen Monat konnte die Stadtkapelle ein besonderes Geburtstagsständchen in Fellbach überbringen. Mit viel Medienrummel spielte sie ihrem Mitglied Günther H. Oettinger, dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und EU-Kommissar, den Auftakt zu seinen Geburtstagsfeierlichkeiten.

    Am 27. Dezember organisierte der Verein erfolgreich die erste »After X-Mas Party« rund um das Musikerheim. Zwischen Weihnachten und Silvester sollte den Bürgern eine Plattform zum gemütlichen Beisammensein bei »Lagerfeuer« und Glühwein geboten werden. Die Veranstaltung findet bis heute jährlich an diesem Datum statt.

    Zu Jahresbeginn 2014 umrahmte die Stadtkapelle den Neujahrsempfang der CDU in Markgröningen. Fast zeitgleich startete die neue Pächterfamilie des Vereinsheims rund um Antonio Vasile ihre Tätigkeit. Am 16. März nahm das Jugendblasorchester unter der Leitung von Martin Heckmann am Wertungsspiel in Münchingen mit »hervorragendem Erfolg« teil.

    IMG 1938Wegen technischer Probleme musste die Webseite des Musikvereins neu aufgesetzt werden und erscheint seitdem in neuem Design. Die Stadtkapelle stellte sich am 10. Mai in Untergruppenbach unter der Leitung von Peter Pfeiffer den Wertungsrichtern – am Ende stand in der Oberstufe erneut das Prädikat »mit hervorragendem Erfolg teilgenommen«. Für die grandiose Leistung bei diesem Wertungsspiel erhielt die Stadtkapelle im selben Jahr noch den »Ditzinger Kulturpreis«, den die Stadt Ditzingen als Ergänzung zur Sportlerehrung erstmals vergab.

    In den Kellerräumen des Gaststättenbereichs mussten die Fliesen an der Wand neu gemacht werden. Zudem wurden rund um den Bau weitere Maßnahmen zum Schutz vor eindringendem Wasser ergriffen. Zur Unterrichtsunterstützung konnte ein Beamer ins Inventar aufgenommen werden. Einen weiteren Höhepunkt im Jahr 2014 stellte die gemeinsam mit dem Kirchenchor der katholischen Kirchengemeinde durchgeführte Aufführung der Messe »Missa Katharina« am
    1. Weihnachtstag in St. Maria dar.

    Die Modernisierung und Erweiterung des Musikerheims werden intensiv geplant

    Die Modernisierung des Musikerheims ging auch 2015 weiter. So tauschte der Verein die Bestuhlung im Saal komplett aus und die Küche erhielt einen Gasherd. Zum ersten Mal fuhr die Stadtkapelle am 1. Mai nach Göggingen auf ein zwar verregnetes, aber wunderbares Musikfest mit einem sagenhaften Auftritt bei hervorragender Stimmung. Im Juli beteiligte sich der Musikverein bei der städtischen Veranstaltung »Glemskultour« mit einer »Klangwiese« direkt vor dem Musikerheim. Verschiedene Instrumente wurden zum Anfassen und Ausprobieren bereitgestellt. Auch eigens dafür gebaute Instrumente wie ein Alphorn mit einer Kloschüssel am Ende und verschiedene Trommeln kamen zum Einsatz. Das Jugendblasorchester umrahmte die Veranstaltung musikalisch. Eine neu konzipierte Hocketse »Glemshock« wurde im Juli vor dem Musikerheim an zwei Tagen abgehalten.

    IMG 0036Ein weiteres Mal in der Vereinsgeschichte wurde im Herbst 2015 ein Bauausschuss ins Leben gerufen. Um den Gaststättenbetrieb leistungsfähig zu halten, entschloss sich der Vorstand, die Küche zu vergrößern. Es hatte sich gezeigt, dass die knapp 17 m² große Arbeitsstätte bei Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstagen oder Firmenfeierlichkeiten an ihre Grenzen stieß. Nach einer intensiven Planungsphase erhielt der Musikverein schließlich Anfang 2016 die Baufreigabe, so dass im Februar mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes zahlreicher Helfer wurde das Projekt zeit- und kostensparend in knapp zwei Monaten in die Tat umgesetzt. Die durch den Anbau neu hinzugewonnene Fläche beträgt letztlich knapp 18 m².

    »50 Jahre Stadt« und »40 Jahre Große Kreisstadt Ditzingen« – dieses Doppeljubiläum wurde Ende Juni 2016 mit zwei Veranstaltungen in der Stadthalle gefeiert. Während samstagnachmittags ein offizieller Festakt auf dem Programm stand, spielten am Tag zuvor Musik und Tanz die Hauptrolle. Der Stadtkapelle gebührte die Ehre, den sogenannten »Musikalischen Abend« mit der New York Ouvertüre und einem Beatles-Medley zu eröffnen. Bereits vor einem halben Jahrhundert hatte es anlässlich der Stadternennung mit dem »Heimatabend« eine ähnliche Veranstaltung gegeben, bei der der Ditzinger Musikverein ebenfalls bereits aktiv war. Für diesen selbst war die Erhebung zur »Stadt« ein weitreichendes Ereignis, trägt das große Orchester doch seither ganz offiziell den Namen »Stadtkapelle« und das Wappen auf der Uniformjacke.

    Außerdem jährte sich in diesem Jahr ein weiterer runder Geburtstag: Der Musikverein Ditzingen und die Werkskapelle Veitsch konnten auf ein halbes Jahrhundert Vereinspartnerschaft zurückblicken. Anlässlich dieses Ereignisses trafen sich die befreundeten Vereine Ende Oktober in Maria Alm, im Salzburger Land und verbrachten dort ein tolles Wochenende. In einer offiziellen Feierstunde wurde die 50 Jahre andauernde Freundschaft mit einigen gemeinsam intonierten Märschen gefeiert. Selbstverständlich durften auch viele wunderschöne Geschichten und Anekdoten aus dieser Zeit sowie die gegenseitige Übergabe von Erinnerungsstücken an das tolle Jubiläum nicht fehlen. Schließlich verabschiedeten sich die beiden Kapellen mit einem gemeinsamen Frühschoppenkonzert im Hof des Hotels.

    Um das Jubiläumsjahr vorzubereiten, wurde ein Jubiläumsfestausschuss ins Leben gerufen. Im Herbst 2016 nahm dieser seine Arbeit auf. Zu Beginn des Jahres 2017 erreichte die Stadtkapelle einen Höchststand an Mitgliedern. Mehr als 60 Musiker umfasst das Orchester nun. Zum Auftakt des Jahres umrahmte die Stadtkapelle den Neujahrsempfang der Stadt Ditzingen in der Stadthalle.

    Eine Bassposaune wurde angeschafft, um das Klangbild zu erweitern. Im Sommer beteiligte sich der Verein das zweite Mal mit einer »Klangwiese« an der städtischen Veranstaltung »Glemskultour«.

    Das Zelt am Musikfest 2018 erhielt erstmals im Außenbereich einen Biergarten. Während des Musikfests konnte das Blasorchester Koninklijke Harmonie St. Caecilia Spekholzerheide aus den Niederlanden mit einem offiziellen Empfang bei der Stadt begrüßt werden. Der Musikverein fuhr zum Pfingstfest 2018 nach Ranten und feierte gemeinsam mit ihren Freunden die 30-jährige Freundschaft der beiden Kapellen und das Bezirksmusikfest. Die in die Jahre gekommene Uniform wurde komplett ersetzt und 2019 zum Jubiläumsauftakt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der Verein gab bei Franz Watz eine Komposition in Auftrag. Als Konzertmarsch zum Jubiläum entstand der »Ditzinger Weltenbummler«.

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    Ein historisches Jahr steht bevor

    Das Jubiläumsjahr des Vereins begann mit einem Festakt zum 100-jährigen Bestehen in der Karl-Koch-Halle, der Präsentation der neuen Uniform, der Erstaufführung des »Ditzinger Weltenbummler« und der Enthüllung der Festschrift. Beim großen Landesnarrentreffen Ende Januar nimmt die Stadtkapelle beim großen Umzug durch Ditzingen teil. Gemeinsam mit der Stadt Ditzingen wurde ein Blasmusikabend ins Leben gerufen. Zur Premiere spielte im März 2019 Viera Blech in der Stadthalle. Unter dem Motto Wunschkonzert wurden erstmals die Zuhörer am Frühjahrskonzert eingebunden und konnten vorab die Wunschliste mitbestimmen. Mit dreimonatigem Vorlauf stellte der Verein spontan eine Museumsausstellung auf die Beine. Die interaktive Ausstellung wurde Anfang Mai eröffnet und zog viele Zuschauer an. Das Jubiläumsfest war von vielen Highlights geprägt, als Blasmusikschmaus spielte 5er Blech am Vatertag. Die Schlagerparty des Radiosenders SWR4 sorgte für große Stimmung am Samstag und zum krönenden Abschluss zog der Festzug von der Höfinger Straße über die Innenstadt Richtung Festzelt. Außerdem wurden zum Jubiläum alle drei Partnerkapellen gleichzeitig eingeladen, die Freunde aus Ranten und der Veitsch kamen zum Musikfest von Donnerstag bis Samstag bzw. Sonntag. Am Samstag Nachmittag empfing Bürgermeister Bahmer die angereisten Freunde aus Österreich auf dem Laien. Nach dem offiziellen Empfang der Stadt Ditzingen zogen die Musikkapellen in einem kleinen Umzug zum Festzelt. Die Freunde des Blasorchesters Niederschopfheim ließen es sich nicht nehmen und reisten zum großen Festzug an und spielten im Anschluss im Festzelt. Im Juli musizierte die Stadtkapelle bei einem Platzkonzert vor dem Rathaus in Heimerdingen. Erstmals in der Vereinsgeschichte präsentierte sich die Stadtkapelle bei der Konzertreihe in der Konstanzer Kirche »Musik zur Marktzeit«. Zu Ehren des Jubiläums wurde im Oktober ein Zapfenstreich auf dem Laien durchgeführt. Dazu wurde die Stadtkapelle musikalisch durch die Stadtkapelle Gerlingen, dem Musikverein Münchingen und dem Spielmanns- und Fanfarenzug Hemmingen unterstützt. Die Fackelträger und Ehrengarde stellten die Feuerwehren aus Ditzingen, Gerlingen, Münchingen und Hemmingen. Bei der feierlichen Zeremonie auf dem Laien wurde die Plakette Pro Musica überreicht. Die Jugend umrahmte den Martinsritt der katholischen Kirche. Am Heilig Abend kehrten die Musiker:innen wieder zurück zum Ursprung auf den Laien. Nach dem traditionellen Weihnachtsständchen Spielen in den Altersheimen Haus Friederike und Guldenhof verzauberte die Stadtkapelle die Rund 100 Zuhörer auf dem Laien mit Weihnachtsliedern. Nachdem diese Tradition auf dem Laien 1919 begann wurde sie erfolgreich wieder der Öffentlichkeit zurückgeführt. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wurde an der After X-Mas Party ein eigens dafür programmiertes Laserfeuerwerk vorgeführt.

    Die Pandemie bestimmt das Vereinsleben

    Die Jugend bereitete sich für ein Wertungsspiel auf der Messe Stuttgart vor. Dieses wurde jedoch eine Woche vor Durchführung abgesagt. Die Vorbereitungen für das Frühjahrskonzert wurden 2020 ebenfalls jäh unterbrochen. Eine Woche vor der Aufführung kam das komplette Vereinsleben durch einen Lock-Down zum Erliegen. Das Musikfest wurde das erste Mal nach dem Krieg nicht abgehalten. Die Stadtkapelle machte viral bei einer Klopapierchallenge mit und stellte die Einzelvideos als kompletten Film zusammen. Im Sommer wurde in kleinen Gruppen, teilweise draußen und mit Abstand, wieder geprobt. Die Jugendfreizeit musste 5 Tage vor Beginn aufgrund des Pandemiegeschehens abgesagt werden und wurde mit Hilfe der Stadt Ditzingen als Tagesangebot durchgeführt. So wurden die Proben im alten Hauptschulgebäude der Konrad-Kocher-Schule durchgeführt und das Mittagessen und Nachmittagsangebot fand im Jugendhaus statt. Der Volkstrauertag wurde mit einer kleinen Besetzung von sieben Musikern umrahmt.

    Nachdem es Kontaktbeschränkungen gab, schwenkte die Jugend auf Onlinetreffen um. Um die Gemeinschaft zu stärken, trafen sich die Jugendlichen regelmäßig zur Probenzeit in einem Videochat und spielten parallel gemeinsam Brettspiele auf einer Onlineplattform. Auch die Stadtkapelle traf sich bald donnerstags zu Onlinemeetings mit verschiedenen Themen. Zum Beispiel wurde ebenfalls gespielt, Escape Rooms gemeinsam gelöst oder Bier-, Schoko- und Rumtastings gemacht. Parallel im Frühjahr wurde in kleinen Gruppen von Zweierteams der Biergarten des Vereinsheims saniert und wieder in Schuss gebracht. Im Sommer wurde - mit Abstand - wieder der Probenbetrieb aufgenommen. Meist bei Fritz Linckh in der Halle. Im Oktober 2021 fand der Blasmusikabend seine Fortsetzung, das Konzert von Blechverrückt konnte in der Stadthalle unter strengen Abstands- und Hygieneauflagen durchgeführt werden. Die Hauptversammlung konnte im Frühjahr aufgrund der Bestimmungen nicht durchgeführt werden und wurde im Oktober in der Turnhalle der Stadthalle nachgeholt. Zu diesem Termin wurden Jürgen Brandt, Wolf-Dieter Gerl, Rainer Hoffmann und Martin Münz zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Vorbereitungen für das Adventskonzert mussten jedoch kurz vor dem Auftritt wieder eingestellt werden. Im Dezember spielte die Stadtkapelle spontan in Hirschlanden ein Platzkonzert mit Weihnachtsliedern, im Anschluss daran in Heimerdingen um danach zum eigentlichen Ziel der Waldweihnacht in Schöckingen zu gelangen. Dort begleiteten die Musiker:innen den Fackelumzug zum Wald und wieder zurück zum Martinshof. Das traditionelle Weihnachtsständchen am Heilig Abend wurde trotz eingestellter Probenarbeit wieder fortgeführt. Spontan startete die Kapelle auf dem Laien und teilte sich danach für die beiden Altenheime in zwei Gruppen auf. Die Hauptversammlung 2022 musste vom Januar auf den März verschoben werden. Zum eigentlichen Termin des Frühjahrskonzertes wurde die Hauptversammlung in der Stadthalle durchgeführt. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte konnte der Posten des Kassiers nicht besetzt werden. Interne Lösungen wurden für einen weiteren reibungslosen Ablauf gefunden. Ende Mai schloss die italienische Küche des Musikerheims, ein erneuter Pächterwechsel stand nach 8 Jahren an.

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